der geglückte Zufall…

der willkommene Fehler…


der geglückte Zufall….


In der letzten Ausstellung wurde ich oft gefragt, wie es zu diesen vielen Stühlen in meinen Bildern kam. Ich sagte dann, dies sei ein Zufall gewesen, was tatsächlich auch der Realität entspricht.

 

Als mir ein Stuhl – noch nicht ahnend, dass es ein erster Stuhl von vielen sein wird, ins Bild mit einer Schwarzwaldlandschaft geriet, sah ich, dass darin viele Möglichkeiten stecken. Zeitgleich hatte ich beschlossen, bewusst ein Thema in Variationen durchzuspielen. Meine Idee war, zum einen, ein Mehr an Freiheiten in der Gestaltung zu haben und mich nicht an einem Bild festlegen oder zu verkrampfen, zum zweiten wollte ich die unterschiedlichen Facetten und Möglichkeiten einer Bildidee erarbeiten.

 

So entstand die erste Serie von Stühlen in und vor Landschaften; ein Spiel mit Raum, Illusion und Bildwirklichkeit. Aus der ersten Serie entwickelte sich eine zweite, in dem noch mehr der Stuhl, bzw. viele Stühle im Mittelpunkt standen, dieses Mal in formal-minimalistischer Weise, mit knappen Bildmittel und reduzierter Farbe. So entwickelte sich nach und nach die Serie mit den Stühlen und Schatten. Auch hier gab es wieder viele Variationsmöglichkeiten. Mich interessierten die Spannung und die Bezüge die entstehen, wenn die Stühle und ihre Schatten in Ordnung oder auch Unordnung zueinander stehen.

 

Nun, in der Ausstellung vor den vielen Stuhlbildern stehend, war ich dann doch überrascht, was dem ersten Stuhl im Bild für eine Serie an Bildern folgte. Ungeplant war er auf die Leinwand gebannt worden und löste einen Bann. Im Rückblick finde ich; dies war ein geglückter Zufall, der ohne viel nachzudenken, entstand.

 

Für mich ist dieser Prozess stellvertretend für den schöpferischen Prozess:

Im Handeln oder auch im Beobachten, gerät plötzlich eine kleine Veränderung, eine Bewegung, ein nebensächliches Geräusch oder das Zusammenfallen zweier unscheinbarer Momente in den Fokus der zumeist ungerichteten Aufmerksamkeit. Wobei dieser Zufall, erst dann zum geglückten Zufall wird, wenn ich mich, anfangs noch recht unbedarft seinen Möglichkeiten überlasse. Kann ich die Chancen, die in dem Zufall hausen nicht wahrnehmen, gehe ich ihnen nicht nach und kitzle sie nicht raus, dann bleibt der Zufall, der mir und uns ja täglich begegnet nur ein vom Alles und Nichts verschlucktes Nebengeräusch.



.der willkommene Fehler….


In eines meiner Bilder hat sich ein Fehler reingeschlichen. Als ich ihn entdeckte war ich recht geschockt, auch weil ich das Bild auf einem Flyer schon abgedruckt hatte. Nachdem der erste Schreck sich etwas verlaufen hatte, fiel mir auf, dass der Fehler ja ins Konzept passt.

 

In den meisten der Stuhlbilder gibt es etwas das eigentlich unsinnig bis widersinnig ist, passend zum Spiel mit Realität, Illusion und Bildwirklichkeit.

So wurde der Fehler zum willkommen Fehler. Nicht weil ich aus ihm gelernt hätte es das nächste Mal richtig zu machen ist der Fehler willkommen, willkommen ist der Fehler im Sinne eines geglückten Zufalls:

Ohne es zu wollen, habe ich mein Konzept umgesetzt. So fand ich es in der Ausstellung auch gar nicht schlimm, jenen die rätselnd vor dem Bild standen und meinten zu sehen, dass da was nicht stimmen könne, von dem Fehler, der ins Konzept passt, zu berichten. Witziger Weise fand niemand heraus worin der Fehler nun tatsächlich besteht, trotz vielfältigster Vermutungen. Und ich bedauerte, dass eine Variation des Bildes mit dem richtig gestellten Fehler noch nicht fertig war. Mich hätte es doch zu sehr interessiert zu welchen Mutmaßungen diese zwei fast identischen Bilder geführt hätten.

 



Richtig oder falsch?